Vor einer Weile haben wir den Entschluss gefasst, Deutschland zu verlassen. Frau Comans hat verschiedene Social Media Kanäle, auf denen Sie die Chacra Sol, ihre Pferde und auch die Möglichkeit eines passiven Einkommens durch Vermietung bewirbt. Wir fanden die Videos und Bilder auf Youtube, Instagram oder Facebook sehr schön, die Chacra gefiel uns, wir wollten sie uns ansehen und als potentielles Kaufobjekt in Erwägung ziehen.
Wir nahmen mit Frau Comans Kontakt auf. Eine Anfangs sehr sympathische Frau die vollstes Verständnis für unsere Situation hatte und auf alle Whatsapp Nachrichten mit minutenlangen Sprachnachrichten antwortete. Wir führten mehrere Videotelefonate, stellten unsere Fragen über die Chacra, kommunizierten Dinge die uns im täglichen Leben sehr wichtig waren und deren Existenz auf der Chacra Sol oder in Uruguay mehrfach bejaht wurden. Auch das wir mehrmals betonten die Chacra erst zu kaufen, wenn wir das Land richtig kennengelernt haben und es uns nach ein paar Monaten immer noch gefällt, war kein Problem.
Das Ehepaar Comans war sehr freundlich und beantwortete mit viel Geduld jede noch so „unwichtige“ Frage. Ihr Sohn wurde uns sogar als Einwanderungshelfer empfohlen. Auch mit Christopher Comans führen wir mehrere Gespräche und stellten unsere Fragen über den Einwanderungsprozess. Das ging schon so weit, dass es uns peinlich wurde und wir immer betonten, seine Zeit zu zahlen. Dies war jedoch nie notwendig. Wie wenig wir damals wussten…
Wir waren überzeugt, brachen unsere Zelte komplett ab und verließen das Land in Richtung Uruguay.
Mehrere Stunden später kamen wir am Flughafen in Montevideo an und wurden von der Familie Comans abgeholt. Sie wollten uns nach dem dem monatelangen Vorgeplänkel unbedingt selbst vom Flughafen abholen und uns begrüßen.
Was wir hier allerdings nicht wussten und was uns auch nie kommuniziert wurde, die Familie Comans lässt sich das „unbedingt persönlich begrüßen“ bezahlen. 120 USD nur dafür, dass wir ihnen in unserem Mietwagen zur Chacra Sol hinterher gefahren sind. Eine Entfernung von ca. 140km hin und zurück und einem Zeitaufwand von komplett 2h. Zum damaligen Zeitpunkt haben wir allerdings noch darüber hinweg gesehen, da wir das Haupthaus 1 der Chacra Sol in der Temporada für wenige Tage zu einem ermäßigten Mietpreis mieten durften, bevor der eigentliche Mietpreis griff. Somit waren uns die 120 USD nicht sooo wichtig. Ein schaler Beigeschmack blieb allerdings.
Kleine Erklärung: Unser Mietvertrag mit den Comans betrug 3 Monate. Begründet wurde uns dies, dass man erst nach 3 Monaten das Gegenüber richtig kennengelernt hat und wenn es nicht funkt, den Vertrag einfach nicht verlängert. Fair für beide Seiten. Dachten wir. Wir naiv wir waren.
Wenige Wochen gingen ins Land, es war noch kein Monat vergangen. Wir kamen langsam an und fühlten uns wohl. Fast jeden Tag am Meer, es war warm, herrlich. Nach diesen Wochen suchten wir das Gespräch mit Norbert Comans, um den 3 Monate Mietvertrag in einen 12 Monate Mietvertrag umzuwandeln und das Abenteuer Uruguay zu beginnen. Auch um in Ruhe Entscheidungen treffen zu können, uns die Chacra Sol oder Cuchilla Alta in Ruhe anzusehen und auch mal die größeren Städte zu besuchen. Einfach einleben.
Erneut, wie naiv wir waren… möge der Spaß beginnen!
Was Herr Comans uns in diesem Gespräch sagte, ließ uns fassunglos zurück. „Wir hätten in den wenigen Wochen in denen wir das Haupthaus 1 bewohnten und die wir im Land waren, zu wenig Interesse an dem Anwesen gezeigt und er möchte den Vertrag nach den 3 Monaten beenden.“ Wohlgemerkt, man soll sich scheinbar in der kurzen Zeit, die man sich in einem neuen Land befindet, für ein Haus entscheiden, welches mit Notarkosten etc. ca 700.000USD kostet. Wir wussten zu diesem Zeitpunkt noch nichts über Uruguay, hatten nur den Strand gesehen, sollten aber zeitnah fast 0,7 Millionen USD ausgeben.
Nun war uns aber trotz der kurzen Zeit die teils mangelhafte Qualität des Hauses aufgefallen. Verrostete Wasserhähne, kein Wasserdruck, unfreiwillige Wechselduschen, ständig verstopfte Abflüsse die auf ein verstopftes Abwassersystem auf dem Grundstück hinwiesen, überall fraghaftes Dekor auf dem Grundstück und ein subjektiv generell ungepflegter Eindruck. Ständig ging uns irgendetwas bei Benutzung kaputt. Oder es ging kaputt obwohl man es nicht berührte.
Werter Leser, verstehen Sie mich richtig. Ich habe kein Problem damit zu arbeiten. Ich weiß, dass ein großer Hof Arbeit bedeutet. Auch Arbeit am Haus selbst. Das Problem ist allerdings, wenn ich ein Haus verkaufe (und das habe ich in Deutschland), präsentiere ich es von seiner besten Seite. Schauen Sie sich bitte einfach die Bilder an.
Diese Webseite existiert, um potentiellen Interessenten zu zeigen, wie der gegenwärtige Zustand der Chacra Sol in Cuchilla Alta ist. Ein Zustand, der sich in den schlecht aufgelösten Videos nur sehr schwer erkennen lässt und der uns nicht offen kommuniziert wurde. Der subjektiv schlechte Umgang mit Menschen, die nach wenigen Wochen im neuen Leben eben noch nicht sofort kaufen wollen.
Die Chacra Sol der Familie Comans, ein Anwesen mit sehr viel Potential, wenn man gewillt ist, die Zeit und das Geld zu investieren.
Bedenken Sie aber bitte, schauen Sie sich den Immobilienmarkt in Uruguay in diesem Preissegment ganz genau an.
Kommentar Bombing
Der Umgang mit der lästigen Wahrheit
Die Comans und unser Mietvertrag


